Der Dominikanermönch Felix Fabri ist nicht nur als Prediger und Gelehrter bekannt, sondern vor allem berühmt für seine Reisen ins Heilige Land und seine detaillierten Berichte darüber. Für Frauen schrieb er als „geistliche Pilgerschaft“ einen Pilgerweg durch Ulm, auf dem diese „Sionspilgerinnen“ auch in der Predigerkirche Station machten. Grundriss und Räume des heutigen HdB wie die ehemalige Sakristei mit den angrenzenden Kapellen und der Chorraum lassen noch erahnen, wie die einstige Klosterkirche der Dominikaner zu Farbris Zeiten Ende des 15. Jahrhunderts aussah.
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Der bedeutenden Expressionisten Alexej von Jawlensky (1865-1941) interessierte sich nicht für ein „reales“ Abbild der Außenwelt, sondern für das „Wesen der Dinge“. Als Teil der Münchner Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ entwickelt er spirituelle Bildkonzepte. Vor allem das Gesicht ist sein zentrales Bildthema, denn „im Gesicht offenbart sich der ganze Kosmos“. Zu sehen ist unter anderem seine „Mona Lisa von Ravensburg“. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Museum und nach der Mittagspause zurück gibt es Impulse zum Gesicht der „Stadt der Türme und Tore“.
Bild: Alexej von Jawlensky, Selbstporträt 1912
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Närrische Zeit
Ursprung, Bedeutung und Brauchtum der Fastnacht
Dienstag, 6. Februar 2023, 10 Uhr
Klingende Schellen, Froschschenkel, Hungertücher – was steckt dahinter? Wie hängen Fastnacht und Fastenzeit zusammen? Hintergründe zu einer verrückten Jahreszeit.
Referent: Dr. Oliver Schütz
Ort: Bischof-Sproll-Haus
Anregungen bekommen. Etwas in aller Ruhe bedenken. Weltoffen und persönlich. Sich für zwei Stunden aus dem Trubel ausklinken bei Kaffee oder Tee und Brezeln. Eingeladen sind alle, die sich am Vormittag Zeit für sich und Themen aus Religion, Gesellschaft und Kultur nehmen. Wir laden Sie herzlich zu diesem ökumenischen Angebot ein: Andrea Luiking (HdB Ulm), Dr. Oliver Schütz (keb Ulm) und Viktoria Fahrenkamp (EBAM).
Die Reihe "Matinée & Tee" wird fortgesetzt.
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Freitag, 09.02.2024, 20.00 Uhr
Lachen, Ironie, Zynismus: Menschliche Existenz in der Distanz
Vom Menschen gibt es viele Bestimmungen: homo sapiens sapiens (so klug wohl doch nicht), homo ridens (der Mensch ist das lachende Wesen, aber er kann den anderen eben auch auslachen), homo faber (der dauernd beschäftigt sein will, weil er sonst auf dumme Gedanken kommt), homo erectus (hier nicht evolutionsgeschichtlich gedacht, sondern der aufrechte Mensch vor Gott: Erhebt euer Haupt! Im Lachen kommt der Mensch in Distanz zu sich, so auch in der Selbstironie. Der Zynismus hingegen ist meist einseitig negativ belegt. Deshalb lohnt sich ein Blick in Peter Sloterdijks „Kritik der zynischen Vernunft.“
Zur Reihe: "Philotheo am 9ten um 8": In der kirchlichen Tradition wird die Philosophie als „Magd der Theologie“ bezeichnet. Kant hat aber darauf hingewiesen, dass die Philosophie nicht der Theologie die Schleppe zu tragen habe, sondern mit der Fackel vorausgehe. Karl Jaspers sagte: „Religion braucht, um wahrhaftig zu bleiben, das Gewissen der Philosophie. Philosophie braucht, um gehaltvoll zu bleiben, die Substanz der Religion.“ 2024 wird in der Reihe als „Jahr der Anthropologie“ unter dem Leitwort „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst“ (Ps 8,5) begangen.
Weiterer Termin der Reihe:
Samstag, 09.03.2024, 20.00 Uhr
Homo creator: Der Mensch als Geschöpf und Schöpfer
Wahrhaft kreative Menschen scheinen alles aus und in sich selbst erschaffen zu können. Doch dadurch sind sie auch einsam, philosophisch gesprochen „eine fensterlose Monade“. Zusammen mit der Ortlosigkeit ergibt sich eine Charakterisierung des Menschen wie ein Schüttelreim: Der Mensch als Nomade in der Monade oder als Monade eines entwurzelten Nomaden. Das sind nicht nur geschüttelte Worte, sondern Zeichen der durchgeschüttelten Existenz. Die Bewusstseinsmonade Leibniz’ repräsentiert die Welt und ist, insofern sie alles umfasst, tatsächlich „eine kleine Gottheit“, wobei es ohne den Schöpfer unmöglich wäre, „dass jedes Stück der Materie das ganze Universum ausdrücken könnte“.
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Der Vortrag gibt vielschichtige Einblicke in aktuelle Strömungen und zeigt mögliche Perspektiven für die Zukunft des katholischen Christentums auf.
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Ein Gespräch zwischen Psychotherapie und Theologie über die Bedeutung von Träumen und ihre Interpretation. Kompetent dafür ist Dr. Martin Körner, der in Ulm als Arzt psychotherapeutisch tätig ist. In seiner Praxis spielen Träume seiner Patient/innen immer wieder eine Rolle. Er wird mit Pfarrerin Andrea Luiking diskutieren. Sie zeigt wie in biblischen Geschichten mit Träumen neue Einsichten und Wegänderungen verdeutlicht werden.
Träume können viel sein: für die Religionen waren sie immer auch Momente göttlicher Weissagung. Für die Psychologie sind Träume der Moment, in dem die Vernunft den Wünschen, Trieben und Ängsten weicht. Oder sind sie einfach für eine Art Müllhalde der Seele?
Weitere Veranstaltungen der Reihe in der vh Ulm:
Heilige Nächte in den Religionen: Ritual und/oder Erfahrung?
Montag, 13. November 2023, 20:00 Uhr
Dr. Andrea El-Danasouri
Nacht - eine heilige Zeit im Islam
Montag, 15. Januar 2024, 20 Uhr
Dr. Hussein Hamdan, Islamwissenschaftler
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18:00 Uhr Poesie und Musik in der Kapelle: Lesung des Sonnengesangs im Original (eine der frühesten Dichtungen in altitalienisch) und übersetzt. Dazu Texte aus dem 13. Jh, die legendarisch von der Entstehung des Liedes und dem Lebend es Franziskus berichten. Musik: Neue Vertonungen, gespielt von Charlotte Siegler, Querflöte, Einführung Pater Cornelius Bohl.
19:00 Uhr: Einordnung und spirituelle Deutung des bekannten Gedichts von Franz von Assisi, das in diesem Jahr 800 Jahre alt wird. Für Franziskus war die Schöpfung mehr als ein Gegenüber. Wie die Menschen waren die Elemente und Erfahrungen damit für ihn Schwester und Bruder. Zugleich versteht er sie als Ort der Begegnung mit Gott. Die Enzyklika Laudato si' von Papst Franziskus greift das auf, um globale Fragen anzugehen: es geht um einen einfachen, elementaren Lebensstil, der die Welt im Blick hat.
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Sonntag, 25.02.2024, 14.30 Uhr, Basilika St. Martin, Ulm-Wiblingen
Antonio Vivaldi (1678-1741): Die fünfte Jahreszeit des rothaarigen Priesters
Vivaldi = Die vier Jahreszeiten. Diese Formel reicht nicht hin, denn das Schaffen Vivaldis war breiter und bietet auch ergreifende geistliche Musik, wenn auch keine vollständige liturgische Messvertonung, so doch ein gesichertes Credo aus seiner Feder. Schon Vivaldis Instrumentalstücke sind fast schon Exerzitien. Nicht zuerst, weil man sie üben muss (was müsste man in der Musik und im Leben etwa nicht üben? Alles ist Übung, und die macht bekanntlich den Meister), nein, es gibt, wenn man Vivaldi spielt und schon beim Üben ein inneres Verspüren. Die Repetitionen beruhigen, Details überraschen und wecken auf, und führen wieder in die Beruhigung – ein großes und stetes Ein- und Ausatmen. Bei jedem Atemzug spürt man Erfrischung, Erneuerung, Reinigung. Das Ego schwimmt wie ein verschmutzter Fluss davon, während eine andere Quelle in einem aufsteigt. Ist das nicht Kennzeichen des Glaubens?
Zum Credo-Musik-Projekt: Aus Messen und geistlichen Werken großer Komponisten: Ausgewählte Hörbeispiele werden theologisch und spirituell gedeutet, gewissermaßen eine musikalische Andacht mit sonntäglicher Christenlehre.
Im Herbst 2019 wurde das Credo-Musik-Projekt gestartet. Etwa einmal im Quartal werden seither Credo-Vertonungen aus Messen bedeutender Komponisten vorgestellt. Zu Beginn stand ein Wechselspiel zwischen Messen aus dem Barock und der Klassik, das in beide musikgeschichtliche Richtungen immer weiter ausgriff und so den vielfältigen Kosmos von geistlichen Kompositionen mit Hörbeispielen erschloss. 2023/2024 steht unter dem Leitwort „Italienische Ohrmelodien“.
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Samstag, 09.03.2024, 20.00 Uhr
Homo creator: Der Mensch als Geschöpf und Schöpfer
Wahrhaft kreative Menschen scheinen alles aus und in sich selbst erschaffen zu können. Doch dadurch sind sie auch einsam, philosophisch gesprochen „eine fensterlose Monade“. Zusammen mit der Ortlosigkeit ergibt sich eine Charakterisierung des Menschen wie ein Schüttelreim: Der Mensch als Nomade in der Monade oder als Monade eines entwurzelten Nomaden. Das sind nicht nur geschüttelte Worte, sondern Zeichen der durchgeschüttelten Existenz. Die Bewusstseinsmonade Leibniz’ repräsentiert die Welt und ist, insofern sie alles umfasst, tatsächlich „eine kleine Gottheit“, wobei es ohne den Schöpfer unmöglich wäre, „dass jedes Stück der Materie das ganze Universum ausdrücken könnte“.
Zur Reihe: "Philotheo am 9ten um 8": In der kirchlichen Tradition wird die Philosophie als „Magd der Theologie“ bezeichnet. Kant hat aber darauf hingewiesen, dass die Philosophie nicht der Theologie die Schleppe zu tragen habe, sondern mit der Fackel vorausgehe. Karl Jaspers sagte: „Religion braucht, um wahrhaftig zu bleiben, das Gewissen der Philosophie. Philosophie braucht, um gehaltvoll zu bleiben, die Substanz der Religion.“ 2024 wird in der Reihe als „Jahr der Anthropologie“ unter dem Leitwort „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst“ (Ps 8,5) begangen.
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Von der Quelle des Jordans ganz im Norden über das Bergland von Judäa bis in die Wüste Negev im Süden führt diese Bilderreise durch Israel. Oliver Schütz berichtet über die Freuden, Möglichkeiten und Herausforderungen, heute in diesem Land unterwegs zu sein. Er begibt sich dabei auch auf die Spuren von Pilgerinnen und Pilgern, die über Jahrhunderte das Heilige Land besucht haben.
Bild: Georgskloster im Wadi Qelt östlich von Jerusalem
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Flyer
Zu den Angeboten im Flyer "Familie - Erziehung - Leben" geht es hier.
Zu den Angeboten im Flyer "Beziehung - Liebe - Kultur" geht es hier.
Programmheft
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