Wo Türen geöffnet werden, können Menschen eintreten, miteinander reden und feiern, Gedanken austauschen und Gemeinsamkeiten entdecken. Den Mut haben die Türen weit zu öffnen. Die Adventszeit gibt dazu Anstoß gastfreundlichen zu sein. Vielleicht wartet jemand darauf, dass ich die Tür öffne.
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Samstag, 09.12.2023, 20.00 Uhr
Advent im Werk und Denken Martin Heideggers
Häufig spricht Heidegger in seinem Spätwerk von der Ankunft des Gottes oder der Götter. Auch beim Begriff der „Lichtung“ schwingen adventliche Motive mit. Ihn verbindet Heidegger mit der Kategorie des Ereignisses, dass etwas nicht aus uns kommen, sondern nur auf uns zukommen kann. Und doch spricht er in einem Gedicht auch davon, auf einen Stern zuzugehen. Das hat alles adventliches Gepräge, allerdings keines nach Art von Gemütlichkeit und nostalgischer Besinnlichkeit.
Zur Reihe: "Philotheo am 9ten um 8": In der kirchlichen Tradition wird die Philosophie als „Magd der Theologie“ bezeichnet. Kant hat aber darauf hingewiesen, dass die Philosophie nicht der Theologie die Schleppe zu tragen habe, sondern mit der Fackel vorausgehe. Karl Jaspers sagte: „Religion braucht, um wahrhaftig zu bleiben, das Gewissen der Philosophie. Philosophie braucht, um gehaltvoll zu bleiben, die Substanz der Religion.“ 2024 wird in der Reihe als „Jahr der Anthropologie“ unter dem Leitwort „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst“ (Ps 8,5) begangen.
Weitere Termine der Reihe:
Dienstag, 09.01.2024, 20.00 Uhr
Der Mensch als Nein-Sagen-Könner und frei zur Hingabe: Existenz der Extreme
Der Philosoph Helmut Plessner kennzeichnete den Menschen als „Nein-Sagen-Könner“. Tatsächlich kann sich der Mensch abgrenzen, distanzieren, verweigern, dagegen sein. Vom Glauben her ist aber (unbeschadet der Notwendigkeit manchen Neins im Alltag, um nicht von äußeren und inneren Ansprüchen aufgefressen zu werden) das Ja grundlegend und leitend. Zum Ja gehören das vorherige Wahrnehmen und Vernehmen, die Offenheit und Empfänglichkeit und schließlich die Aktivität der Hingabe, das „Ja, so soll es sein“.
Der Abend ist zugleich der Haupt- und Leitvortrag 2024 im Dekanat Ehingen-Ulm. Deshalb ist die Präsenzteilnahme im Saal des Bischof-Sproll-Hauses im Hof.
Freitag, 09.02.2024, 20.00 Uhr
Lachen, Ironie, Zynismus: Menschliche Existenz in der Distanz
Vom Menschen gibt es viele Bestimmungen: homo sapiens sapiens (so klug wohl doch nicht), homo ridens (der Mensch ist das lachende Wesen, aber er kann den anderen eben auch auslachen), homo faber (der dauernd beschäftigt sein will, weil er sonst auf dumme Gedanken kommt), homo erectus (hier nicht evolutionsgeschichtlich gedacht, sondern der aufrechte Mensch vor Gott: Erhebt euer Haupt! Im Lachen kommt der Mensch in Distanz zu sich, so auch in der Selbstironie. Der Zynismus hingegen ist meist einseitig negativ belegt. Deshalb lohnt sich ein Blick in Peter Sloterdijks „Kritik der zynischen Vernunft.“
Samstag, 09.03.2024, 20.00 Uhr
Homo creator: Der Mensch als Geschöpf und Schöpfer
Wahrhaft kreative Menschen scheinen alles aus und in sich selbst erschaffen zu können. Doch dadurch sind sie auch einsam, philosophisch gesprochen „eine fensterlose Monade“. Zusammen mit der Ortlosigkeit ergibt sich eine Charakterisierung des Menschen wie ein Schüttelreim: Der Mensch als Nomade in der Monade oder als Monade eines entwurzelten Nomaden. Das sind nicht nur geschüttelte Worte, sondern Zeichen der durchgeschüttelten Existenz. Die Bewusstseinsmonade Leibniz’ repräsentiert die Welt und ist, insofern sie alles umfasst, tatsächlich „eine kleine Gottheit“, wobei es ohne den Schöpfer unmöglich wäre, „dass jedes Stück der Materie das ganze Universum ausdrücken könnte“.
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Eine Führung rund um den Geburtsort des Jesuskindes und die Weihnachtsgeschichte in der Kunst. Der Theologe und Historiker Dr. Oliver Schütz erklärt, wie der Name „Haus des Brotes“ für Betlehem zu deuten ist und was Krippe und Stall mit einer Backstube zu tun haben.
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Advent und Weihnachten sind ohne Engel unvorstellbar. Engel kündigen die Geburt des Jesuskindes an, führen die Menschen zur Krippe und jubilieren über das große Ereignis. Der Theologe und Historiker Dr. Oliver Schütz entführt in die himmlische Welt der Engel, die schon immer die Kunst inspiriert haben. Und er erklärt, was es mit dem „Brot der Engel“ auf sich hat.
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Was ist Zeit? Wie sie tickt und wie wir sie einteilen
Dienstag, 12. Dezember 2023, 10 Uhr
Schon wieder ein Jahr vorbei. Wie die Zeit vergeht! Grund genug, sich einmal Zeit für das Thema Zeit zu nehmen, und unsere Kalender etwas genauer anzuschauen.
Referent: Dr. Oliver Schütz
Ort: Bischof-Sproll-Haus
Anregungen bekommen. Etwas in aller Ruhe bedenken. Weltoffen und persönlich. Sich für zwei Stunden aus dem Trubel ausklinken bei Kaffee oder Tee und Brezeln. Eingeladen sind alle, die sich am Vormittag Zeit für sich und Themen aus Religion, Gesellschaft und Kultur nehmen. Wir laden Sie herzlich zu diesem ökumenischen Angebot ein: Andrea Luiking (HdB Ulm), Dr. Oliver Schütz (keb Ulm) und Viktoria Fahrenkamp (EBAM).
Die nächsten Termine:
Letzte Wege in die Freiheit
Pfadfinderinnen im Widerstand gegen Hitler
Dienstag, 16. Januar 2024, 10 Uhr
Referent: Thomas Seiterich
Ort: Haus der Begegnung
Närrische Zeit
Ursprung, Bedeutung und Brauchtum der Fastnacht
Dienstag, 6. Februar 2023, 10 Uhr
Referent: Dr. Oliver Schütz
Ort: Bischof-Sproll-Haus
Veranstaltungsorte und Kontakt:
Haus der Begegnung Ulm
Grüner Hof 7, 89073 Ulm
Tel. 0731/920000
E-Mail: sekretariat@hdbulm.de
keb Katholische Erwachsenenbildung Ulm-Alb-Donau
Bischof-Sproll-Haus, Saal im Hof (neben der Kirche St. Georg)
Olgastr. 137, 89073 Ulm
Tel. 0731/9206020
E-Mail: keb.ulm@drs.de
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Ausführliche Informationen unten im Flyer zum Herunterladen
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Advent heißt Ankunft. Sehen wir ihn auch als eine Zeit, um bei sich selbst anzukommen, als Einladung zu größerer Selbstübereinstimmung, zu der innere Freude, Ausgeglichenheit und eine Balance von Aktivität und Passivität zählen. Auch Karl Valentin empfiehlt in diesem Sinne einen adventlichen Selbstbesuch: „Heute besuche ich mich. Mal sehen, ob ich zuhause bin.“ Bin ich bei mir selbst willkommen? Fühle ich mich wohl in meiner eigenen Haut? Romano Guardini hat in seinen Gedanken zur „Annahme seiner selbst“ recht: „Ich soll damit einverstanden sein, der zu sein, der ich bin.“ Echten Frieden kann aber nur Gott schenken, wie wir in der Weihnachtsgeschichte aus dem Gesang der Engel entnehmen können: „Und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.“ Könnte ich es aus mir selbst, käme nur Selbstzufriedenheit heraus, mit der ich mir etwas vormache. Ich kann geduldig anerkennen, dass trotz meinem besten Willen immer ein Rest Unfriede in mir bleibt, dass ich und ich-selbst nie ganz übereinstimmen. Ich muss damit einverstanden sein, dass ich das komplette Einverständnis mit mir selbst nicht finden kann. Es dürfen persönliche Gebete und Texte geschrieben werden, die in eine Andacht einfließen können.
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Originalliteratur von Beethoven und Hummel sowie adventliche Weisen - in Bachsche Musik gebettet
Johann Nepomuk Hummel, der Lieblingsschüler Mozarts („Den Bub müssen's mir da lassen: den lass ich nicht aus; aus dem kann was werden!“) und geschätzt von Haydn („Ich habe Dir’s ja öfter gesagt, aus Dir wird was Rechtes. Fahre nur so fort und denke alles Schöne und Gute kommt von oben.“) hat ein Mandolinensolokonzert und eine große Sonate für Mandoline und Klavier komponiert, Beethoven zwei Sonatinen, eine in c-Moll und eine in C-Dur, dazu ein romantisches Adagio in Es-Dur mit viel Tremolo und feine Variationen in D-Dur, allesamt während des Pragaufenthaltes 1796 „pour la belle J.“ komponiert. Dazu kommen Bearbeitungen zweier bekannter Adventslieder: Johannes Taulers „Es kommt ein Schiff geladen“ und Friedrich von Spees „O Heiland, reiß die Himmel auf.“ Diese Lieder werden auch spirituell und geschichtlich für den Alltag gedeutet. Dass Tauler und Spee bedeutende Mystiker sind, also Zeugen eines innerlichen Glaubens, ist eine gute Vorbereitung auf Weihnachten, das ein innerliches Fest ist, wie Angelus Silesius dichtet: „Wär Christus tausendmal in Betlehem geboren und nicht in dir, du wärest ewiglich verloren.“
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Die Edelsteine erzählen nach der geistlichen Tradition von der Größe Gottes und von dem Wert und der Schönheit, die die Menschen in seinen Augen haben. Sie symbolisieren die Nähe Gottes in den schönen Stunden unseres farbenfrohen Lebens: im freudigen Orange des Karneols und im sanften Perlmutt-Ton einer Perle. Sie stehen noch mehr für Gottes Trost, wenn das Leben dunkel ist und Menschen Wunden tragen wie rubinrote Steine. Gott schenkt dann in seinem Geist das Smaragdgrün der Hoffnung und die saphirblaue Zuversicht. Denn in den dunklen Stunden brauchen wir besonders den Glanz Gottes und sein Licht vom Himmel, das in den Steinen auf Erden ansichtig wird. Vom Anfang bis Ende der Bibel stehen die Edelsteine dafür, dass Gott uns mit seiner Gnade umfängt und durch seine Engel beschützt: vom Schöpfungsmorgen, an dem wir von Steinen umgeben sind, bis zum himmlischen Jerusalem mit seinen zwölf Edelsteinpforten. Alle biblischen Edelsteine sind auch im Original zu sehen. In den „Perlen des Glaubens“ des schwedischen Bischofs Martin Lönnebo wird dies aufgegriffen. Er betet: „Lieber Gott, Du hüllst uns alle ein in Dein goldenes Licht, Du bist immer da, egal was geschieht, Du zeigst Dich in unserem Leben auf ganz unterschiedliche Weise. Dafür danken wir Dir. Du bist ewig, Du bist nahe, Du bist Licht und ich bin Dein. Amen.“
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Dienstag, 09.01.2024, 20.00 Uhr
Der Mensch als Nein-Sagen-Könner und frei zur Hingabe: Existenz der Extreme
Der Philosoph Helmut Plessner kennzeichnete den Menschen als „Nein-Sagen-Könner“. Tatsächlich kann sich der Mensch abgrenzen, distanzieren, verweigern, dagegen sein. Vom Glauben her ist aber (unbeschadet der Notwendigkeit manchen Neins im Alltag, um nicht von äußeren und inneren Ansprüchen aufgefressen zu werden) das Ja grundlegend und leitend. Zum Ja gehören das vorherige Wahrnehmen und Vernehmen, die Offenheit und Empfänglichkeit und schließlich die Aktivität der Hingabe, das „Ja, so soll es sein“.
Der Abend ist zugleich der Haupt- und Leitvortrag 2024 im Dekanat Ehingen-Ulm. Deshalb ist die Präsenzteilnahme im Saal des Bischof-Sproll-Hauses im Hof.
Zur Reihe: "Philotheo am 9ten um 8": In der kirchlichen Tradition wird die Philosophie als „Magd der Theologie“ bezeichnet. Kant hat aber darauf hingewiesen, dass die Philosophie nicht der Theologie die Schleppe zu tragen habe, sondern mit der Fackel vorausgehe. Karl Jaspers sagte: „Religion braucht, um wahrhaftig zu bleiben, das Gewissen der Philosophie. Philosophie braucht, um gehaltvoll zu bleiben, die Substanz der Religion.“ 2024 wird in der Reihe als „Jahr der Anthropologie“ unter dem Leitwort „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst“ (Ps 8,5) begangen.
Weitere Termine der Reihe:
Freitag, 09.02.2024, 20.00 Uhr
Lachen, Ironie, Zynismus: Menschliche Existenz in der Distanz
Vom Menschen gibt es viele Bestimmungen: homo sapiens sapiens (so klug wohl doch nicht), homo ridens (der Mensch ist das lachende Wesen, aber er kann den anderen eben auch auslachen), homo faber (der dauernd beschäftigt sein will, weil er sonst auf dumme Gedanken kommt), homo erectus (hier nicht evolutionsgeschichtlich gedacht, sondern der aufrechte Mensch vor Gott: Erhebt euer Haupt! Im Lachen kommt der Mensch in Distanz zu sich, so auch in der Selbstironie. Der Zynismus hingegen ist meist einseitig negativ belegt. Deshalb lohnt sich ein Blick in Peter Sloterdijks „Kritik der zynischen Vernunft.“
Samstag, 09.03.2024, 20.00 Uhr
Homo creator: Der Mensch als Geschöpf und Schöpfer
Wahrhaft kreative Menschen scheinen alles aus und in sich selbst erschaffen zu können. Doch dadurch sind sie auch einsam, philosophisch gesprochen „eine fensterlose Monade“. Zusammen mit der Ortlosigkeit ergibt sich eine Charakterisierung des Menschen wie ein Schüttelreim: Der Mensch als Nomade in der Monade oder als Monade eines entwurzelten Nomaden. Das sind nicht nur geschüttelte Worte, sondern Zeichen der durchgeschüttelten Existenz. Die Bewusstseinsmonade Leibniz’ repräsentiert die Welt und ist, insofern sie alles umfasst, tatsächlich „eine kleine Gottheit“, wobei es ohne den Schöpfer unmöglich wäre, „dass jedes Stück der Materie das ganze Universum ausdrücken könnte“.
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