Der Komponist aus Estland will mit seiner archaischen, reduzierten und einfachen Tonsprache eine Brücke zwischen Ästhetik, Ethik und Spiritualität schlagen. „Es genügt, wenn ein einzelner Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, diese Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material… Ich entwickle die Musik aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität.“ Diese Worte von Arvo Pärt passen sehr gut zum Credo-Musik-Projekt, bekennt sich der Gläubige im Credo doch zur Dreieinigkeit, die gewissermaßen ein Konzert des Ja-Sagens in Gott ist. Der Vater sagt ja zum Sohn, der Sohn ja zum Vater, der Vater und Sohn ja zum Geist, der Geist ja zum Vater und Sohn: gegenseitiges Ja-Sagen in Gott. Einbezogen werden das Credo von 1968, in dem die Feindesliebe als Kerngedanke des Christentums besungen wird und die Missa brevis ohne Text für 12 Celli, komponiert zum 20jährigen Jubiläum des Mauerfalls.
Credo-Musik-Projekt: Das Glaubensbekenntnis in großen Messen
Im Herbst 2019 wurde das neue Credo-Musik-Projekt des katholischen Dekanats Ehingen-Ulm gestartet. Start war ein Wechselspiel zwischen Messen aus dem Barock und der Klassik, das nun in beide musikgeschichtliche Richtungen immer weiter ausgreift und so den vielfältigen Kosmos von geistlichen Kompositionen mit Musikbeispielen erschließt. Anfangs einmal pro Quartal wird der Takt nun erhöht und Credo-Vertonungen aus Messen bedeutender Komponisten etwa alle zwei Monate vorgestellt – mit Musikbeispielen, Gebet und geistlicher Auslegung.
Joseph Haydns (1732-1809) Pauken- und Schöpfungsmesse
Sonntag, 07.02.2021, 14.30 Uhr, Basilika St. Martin, Kloster Ulm-Wiblingen
Franz Schuberts (1797-1828) Messen in As und Es
Palmsonntag, 28.03.2021, 14.30 Uhr, Basilika St. Martin, Kloster Ulm-Wiblingen
Antonin Dvoraks (1841-1904) Messe in D-Dur
Sonntag, 09.05.2021, 14.30 Uhr, Basilika St. Martin, Kloster Ulm-Wiblingen
Arvo Pärts (*1935) Berliner Messe
Sonntag, 20.06.2021, 14.30 Uhr, Basilika St. Martin, Kloster Ulm-Wiblingen
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Joseph Beuys Werke verstörten einst, weil sie den klassischen Kunstbegriff sprengten. Auf unkonventionelle Weise griff er bekannte Motive auf, auch religiöse. Beuys inszenierte eine Fußwaschung und gestaltete eine Kreuzigungsgruppe. So wollte er die spirituelle Energie Christi neu erfahrbar machen. An einigen seiner Aktionen und Werke wird das interessante Verhältnis von Joseph Beuys zur Religion betrachtet.
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In Zeiten der Corona-Pandemie erleben wir globale und persönliche Verunsicherungen. Es werden Anschuldigungen ausgesprochen gegen einzelne Gruppen von Menschen – und am Ende dieser Spirale findet sich häufig ein jahrhundertealtes Feindbild: die Erzählung von einer jüdischen Weltverschwörung. Dr. Michael Blume stellt vor, wie es sein kann, dass Menschen plötzlich Antworten in antisemitischen Verschwörungsmythen suchen. Er klärt darüber auf, welche Gefahren in diesen Weltdeutungen liegen und wie sie unsere gesamte liberale Demokratie in Frage stellen können.
Von Michael Blume erschienen im Patmosverlag die Bücher: "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht: Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern" - "Islam in der Krise: Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug" - "Verschwörungsmythen: Woher sie kommen, was sie anrichten, wie wir ihnen begegnen können"
Foto: www.blume-religionswissenschaft.de
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Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme und manchmal mehr als Tradition, kulturelle Heimat oder Experiment. Essensrituale, Essensvorschriften und Essenseinschränkungen können ganz bewusst religiöse, politische oder weltanschauliche Bekenntnisse sein. Ein prominentes Beispiel aus dem westlichen Kulturkreis ist das christliche Abendmahl. Die Sonderausstellung zeigt dazu Kunstwerke, aber auch solche zu jüdischen und islamischen Riten. Und sie fragt nach weiteren, individuellen Essens-Bekenntnissen.
Das Museum bietet dazu ein Begleitprogramm, unter anderem in Zusammenarbeit mit der keb Katholische Erwachsenenbildung Ulm-Alb-Donau. Details dazu werden bekannt gegeben, sobald die Corona-Situation konkrete Planungen zulässt. Sie finden die Informationen dann hier auf der keb-Homepage und auf der Internetseite des Museums: www.museumbrotundkunst.de
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Die Stadtbibliothek Ulm hütet einen besonderen Schatz: das einzig erhaltene Exemplar des „Buchs der Schicksale“ in seiner ersten Auflage von 1482. Dieses gedruckte Würfellosbuch von Lorenzo Spirito erschien unter dem Originaltitel „Libro delle sorti“. Weil es zum Wahrsagen genutzt wurde, rief es die Kritik von Geistlichen und Gebildeten hervor. Jetzt wurde es erstmals ins Deutsche übertragen gedruckt. Wann, wenn nicht an einem Freitag den Dreizehnten ist der richtige Zeitpunkt, um mehr darüber zu erfahren. Wie sieht die Zukunft aus, mit was ist zu rechnen? Weil das Buch als Wahrsagemedium und Spiel gedacht ist, wird bei dieser Einführung auch davon Gebrauch gemacht.
Bild: Holzschnitt aus Lorenzo Spirito: Il Libro delle Sorti
© Stadtbibliothek Ulm, Quelle:
Informationen auf den Seiten der Stadtbibliothek Ulm
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Der Einklang von Körper, Geist und Seele – das ist das Anliegen von Sebastian Kneipp. Geboren 1821 im Allgäu begründete der katholische Priester ein Gesundheitskonzept, das heute UNESCO-Weltkulturerbe ist. Lernen Sie den „Wasserdoktor“ besser kennen. Erfahren Sie mehr über sein ganzheitliches Programm, das die Immunabwehr stärkt und Selbstheilungskräfte fördert. Sein Naturheilverfahren aus Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensstil ist verständlich, überzeugend und wirkungsvoll. Die Kneippsche Lehre ist heute aktueller denn je und hilft, verantwortungsvoll mit sich selbst umzugehen.
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Vor 250 Jahren wurde Hölderlin geboren. Bei einer Fahrt nach Tübingen begeben wir uns auf seine Spuren. Wir begegnen dem Dichter an Orten und in Texten, die für sein Leben wichtig waren. So erleben wir Hölderlin als "Priester der Poesie" (Rüdiger Safranski).
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Aus einfachen oberschwäbischen Verhältnissen brachte er es zum Bischof der Diözese Rottenburg. Doch einfach war der Lebensweg von Joannes Baptista Sproll nicht. War es ein "Karriereknick" als er trotz Aussichten auf höhere Weihen Pfarrer im Ort Kirchen bei Ehingen wurde? Gerüchte aus dieser Zeit über eine angebliche Vaterschaft des Priesters kamen in Ulm vor Gericht. Dennoch wurde er Bischof und zeigte sich als entschlossener Gegner des Nationalsozialismus. Als "Volksverräter" verleumdet wurde Sproll als einziger deutscher Bischof von den Machthabern aus seiner Diözese vertrieben. Vor 75 Jahren, am 12. Juni 1945 endete sein Exil mit einem umjubelten Empfang in Ulm. Seit 2011 läuft das Verfahren zu seiner Seligsprechung. Der Vortrag geht auf wichtige Lebensstationen Sprolls und seine Bezüge nach Ulm und Ehingen ein. Er stellt dar, inwiefern Sproll als "Ikone des Widerstands" gelten kann.
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"1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" werden 2021 gefeiert. Ein Edikt des Kaisers Konstantin erwähnte erstmals Juden in Köln. Auch in Ulm gibt es seit vielen Jahrhunderten jüdisches Leben. Eine Führung begibt sich auf die Spuren der wechselvollen Geschichte des Judentums in der Stadt. Sie stellt das Zusammenleben von Juden und Christen in Deutschland in seinem Gelingen und leider sehr oft auch in seinem Misslingen vor. Sie macht deutlich: das Judentum gehört zu Ulm.
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Vor 800 Jahren starb der heilige Dominikus und hinterließ ein Lebenswerk, das nicht nur die katholische Kirche prägte. Der von ihm gegründete Orden der Dominikaner wirkte durch die Geschichte und über die Kontinente. Er widmete sich der Predigt, aber auch der Bekämpfung von Irrlehren - mit fatalen Folgen. Auch in Ulm hinterließ der Orden des Dominikus Spuren. Im Ulmer Dominikanerkloster wirkten bedeutende Mönche. Erfahren Sie mehr über den Heiligen und seinen Orden bei dieser Führung.
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