Voll Gewicht an Leichtigkeit
Sonntag, 21.09.2025, 14.30 Uhr
Meistermessen der Klassik
Ob Haydn, Mozart oder Hummel: Leichtigkeit und Luftigkeit kennzeichnen ihre Musik und genauerhin auch ihre Messvertonungen. Und doch hat alles sein Gewicht und seine Gewichtigkeit: Schwere, Ernst, Größe, Geheimnis. Dies ist bei Beethoven unter Rücknahme der Luftigkeit noch ausgeprägter. Ausgangspunkt ist aber „Papa Haydn“. Er ist ein barocker Klassiker und ein klassischer Barocker. Kontrast und Dynamik auf engstem Raum. Innerlichkeit, Dynamik, Energie, Spannung, Bewegung, Motorik, kurz als wechselnde Intensität. Es gelingt dem Meister barocke mit klassischen Elementen zu unlösbarer Einheit zu verknüpfen. Stendhal schreibt in seinen Briefen über Haydn, dass in seinem Werk Freiheit und Freude walteten. Es gebe bei Haydn im Grunde keine Trübsal, keine Trauer, keinen Schmerz. „Er ist nur zwei-, dreimal in seinem Werk traurig.“ Hadyn habe, dahingehend kritisch befragt, geantwortet, er könne sich Gott nur als ein unendlich erhabenes und unendlich gütiges Wesen vorstellen: „Da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, wird er mir schon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene.“
Zur Reihe "Credo-Musik-Projekt":
Im Herbst 2019 wurde das Credo-Musik-Projekt gestartet. Etwa einmal im Quartal werden Credo-Vertonungen aus Messen bedeutender Komponisten entlang eingespielter Hörbeispiele vorgestellt. 2025 wird das 25. Credo-Musik-Projekt begangen und pro Termin ausgewählte Meistermessen aus je einer Epoche erschlossen: Renaissance, Barock, Klassik, Romantik und Moderne. Im Jubiläumsjahr ertönt als besonderes Klangerlebnis zu Beginn und zum Ende die Mandoline mit epochencharakteristischer Literatur.
Nach dem Credo-Musik-Projekt ist jeweils Einkehrmöglichkeit im Wiblinger Albvereinshäusle.
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Dienstag, 23.09.2025, 19.30 Uhr
Ärgernis und Torheit des Kreuzes
Sinnbild der Widersprüche und deren Aufhebung
„Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen“ (1 Kor 18,22-25). Tertiullian sagt ähnlich: „Gottes Sohn ist gekreuzigt worden: ich schäme mich dessen nicht, gerade weil es etwas Beschämendes ist. Gottes Sohn ist gestorben: es ist ganz glaubhaft, weil es ungereimt ist; er ist begraben und wieder auferstanden: das ist ganz sicher, weil es unmöglich ist.“
Zur Reihe "Treffpunkt Christsein: Paradoxien des Glaubens":
Das Denken im Glauben hat seine eigene Wahrheitsgestalten, denn der Glaube ist voll von Paradoxien, denen das gängige Wahrheitskriterium der Nichtwidersprüchlichkeit nicht beikommen kann. Glauben und Denken kennt viele Verhältnisbestimmungen: ich glaube, um zu verstehen; der Glaube sucht das Verstehen; ich glaube, weil es absurd ist. Credo quia absurdum. Oder sagen wir es direkter: Credo quia paradoxum.
Weiterer Termin der Reihe:
Donnerstag, 16.10.2025, 19.30 Uhr
Leben im doppeltem Maßstab Christi
Untereinander gesinnt sein, wie es Jesus entspricht
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Die Worte aus Jesaja sprach Papst Johannes Paul II. bei seiner ersten Reise, die ihn Anfang 1979 nach Lateinamerika führte: Worte voller Hoffnung und Ermutigung und zugleich Worte der Sendung und Beauftragung. Das Thema verdankt sich auch der Schmiechener Friedenkönigin, einer 1917 gut sichtbar als Zeichen gegen Gewalt und Krieg aufgestellt wurde. Geschaffen wurde sie in Beuron durch den Benediktinerkünstler Pater Othmar Merkle, der aus Wiblingen stammte und nach mehreren Holzarbeiten erstmals als Steinmetz die 3 Meter große Statue schuf. Die Friedensarbeit beginnt bei einem selber. „Beginnt in euch selbst das Werk des Friedens und gebt, wenn ihr zum Frieden gefunden habt, den Frieden anderen weiter“, sagte in diesem Sinne Ambrosius von Mailand. Unsere innere Zufriedenheit, Selbstübereinstimmung, liebende Selbstannahme und Stimmigkeit (nicht Selbstzufriedenheit!) sind Quellen, aus denen Friede in unsere Umgebung fließt. Und dann geht es unspektakulär weiter mit dem freundlichen Gruß „Friede diesem Haus!“ und der steten Bereitschaft zu Vergebung und Versöhnung. So werden die Schwerter des Alltags zu Pflugscharen, und der Pflug deutet symbolisch an, dass Friedensarbeit ständiger Anstrengung bedarf.
Treffpunkt: Kirche St. Vitus, Schelklingen-Schmiechen. Anreise mit Deutscher Bahn von Munderkingen/Ehingen sowie Ulm/Blaubeuren her möglich.
Die Wanderstrecke beträgt maximal 6 Kilometer. Nach der Wanderung ist ab 17.15 Uhr Einkehrmöglichkeit zum Vespern bzw. Abendessen in Austermann’s Landgaststube direkt beim Bahnhof Schmiechen (auf eigene Kosten).
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Vor der Pfullinger Wolfgangskirche wurde jüngst eine Wolfgang-Skulptur der Künstlerin Annette Zappe aus Kempten enthüllt und von Weihbischof Matthäus Karrer gesegnet. Sie zeigt den Heiligen als jungen Mann, der eine aufgeschlagene Bibel sowie das Modell einer Kapelle trägt. Hier startet der neue 340 Kilometer lange Pilgerweg nach Regensburg. Das Leben des heiligen Wolfgang wird am Tag lebendig. Da er sich immer für Bildung und auch das Bibliothekswesen einsetzte, ist ein Besuch in der Neske-Bibliothek angebracht. Der kleine, aber feine Verlag Neske verlegte etwa Martin Heidegger und Walter Schulz. Bekannt ist das gotische Sprechgitter des früheren Klarissenklosters. Mit einer Postkarte dieses Gitters hatte Günther Neske Paul Celan zu einem Lyrikband angeregt. Es gelang ihm aber nicht, Celan in seinen Verlag einzubinden. Am Tag geht es den Wolfgangsweg entlang weiter nach Bad Urach, wo anlässlich des 100. Geburtstages von Sieger Köder sein Altar in der Josefskirche betrachtet wird.
Genaues Programm und Anmeldung beim Dekanat, Tel.: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu@drs.de
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Warum wir nicht mit und nicht ohne Konstanten leben können
Donnerstag, 09.10.2025, 20.00 Uhr
Der Mensch als Metaphysiker und Metaphysik-Kritiker
Metaphysik: Hinter und über und unter der Physik; die Metaebene der Physik, die Metaebene überhaupt. Dass der Mensch hinter- und über- und unterfragen kann, nach einer Einheit in allem hinter-über-unter allem fragen kann, macht ihn zum Metaphysiker. Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Die Frage nach Sinn und Sein, nach dem Sein des Sinns und dem Sinn des Seins ist im menschlichen Leben lebendig. Es gibt in ihm eine Sehnsucht nach einem Sinn schlechthin und überhaupt, in den hinein alles Sinn hat und bekommt: die Sehnsucht nach Sinn, die Sehnsucht nach einer Geborgenheit im Freiraum der Hoffnung. Diese Verfasstheit zeigt, dass die Metaphysik in der Natur, in der „Physik“ des Menschen liegt, der nicht auf Physik reduziert werden kann. Der Mensch ist über sich und über Welt immer schon hinaus und doch drinnen.
Über die Reihe:
Identität zwischen Subjekt und Form, als Ich mitten im Leben
Vor 25 Jahren entwickelte Wolfgang Steffel ein Modell, wie sich unter heutigen Bedingungen das Gläubig- und Mündigwerden des Menschen vollzieht. Rigides Festhalten der Tradition führt zum Verlust der Resonanzfähigkeit, bloße Anpassung an den Zeitgeist zur Substanzlosigkeit. 2002 wurden die Ergebnisse in dem Buch „Identität im Glauben“ veröffentlicht, darin die Charakterisierung des Menschen als „Indifferenz in Differenz“. Ein Vierteljahrhundert nach diesen Kennzeichnungen lohnt ein Innehalten: Was ist nach wie vor gültig? Welche Bedingungen haben sich verändert, verschärft und zugespitzt?
Hinweis: Mit diesem Abend endet der zweijährige anthropologische Schwerpunkt in PHILOTHEO und geht über in eine längerfristige Befassung mit der Metaphysik.
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Untereinander gesinnt sein, wie es Jesus entspricht
Donnerstag, 16.10.2025, 19.30 Uhr
Leben im doppeltem Maßstab Christi
Weil sich der Sohn erniedrigt und seiner Gottheit „entleert“, erhöht ihn der Vater in sein Reich. Diese Bewegung im Philipper-Hymnus des Paulus sagt eigentlich: Die Demut Jesu macht ihn groß. Vorläufer dieser Kennzeichnung gibt es in Psalm 18 „Du neigst dich mir zu und machst mich groß“ (V. 36). Dies darf man vielfach fortschreiben: Deine Demut macht mich groß! Du hast dich erniedrigt, dass ich über mich hinauswachse. Deine Demut macht dich groß! Groß sein lässt dich meine Seele. Meine Demut macht dich groß! Ich weiß, dass ich nicht aus mir selber lebe, sondern aus dir. So wachse in mir. Meine Demut macht mich groß! Ich darf mich über mich hinaus emporschwingen in eine andere Sicht der Dinge, dass ich dich in allem suche und finde.
Zur Reihe "Treffpunkt Christsein: Paradoxien des Glaubens":
Das Denken im Glauben hat seine eigene Wahrheitsgestalten, denn der Glaube ist voll von Paradoxien, denen das gängige Wahrheitskriterium der Nichtwidersprüchlichkeit nicht beikommen kann. Glauben und Denken kennt viele Verhältnisbestimmungen: ich glaube, um zu verstehen; der Glaube sucht das Verstehen; ich glaube, weil es absurd ist. Credo quia absurdum. Oder sagen wir es direkter: Credo quia paradoxum.
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Nur wenige erhalten Zugang zum ältesten Archiv der Welt. Hubert Wolf kennt sich in den Kellern des Vatikans aus. Dem Kirchenhistoriker gelangen spannende und brisante Funde. Manche seiner Entdeckungen erschüttern das Selbstverständnis der Katholischen Kirche. Warum schwieg Papst Pius XII. zum Holocaust? Hubert Wolf und sein Team fanden Tausende Bittbriefe von Juden an das Kirchenoberhaupt. Wie reagierten der Papst und die Kurie darauf? Interessante Einblicke in das Labyrinth der Dokumente, die Alternativen im Machtgefüge der Kirche freilegen.
Bild: Prof. Dr. Hubert Wolf, Fotografie (c) Catrin Moritz
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Die Zeit einzuteilen war schon immer ein Bedürfnis der Menschen. Jubeljahre gliedern die Zeitläufte, Wallfahrtsfeste geben ihnen Struktur. Was steckt hinter der Tradition von Heiligen Jahren wie 2025, das unter dem Leitwort "Pilger der Hoffnung" steht? Und was ist eigentlich Zeit? Zu den Jubiläen von Jakobushaus und Bildungswerk denken wir über das Phänomen der Zeit nach und wie sie unsere Kalender prägt.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre Bildungskwerk keb Ulm-Alb-Donau
Bild: Die astronomische Uhr am Ulmer Rathaus
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Flyer
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Zu den Angeboten im Flyer "Beziehung - Liebe - Kultur" geht es hier.
Die Flyer können Sie unten als PDF herunterladen.
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