Maria und das Jesuskind / Betlehem: "Haus des Brotes" - adventliche Kunstbetrachtungen:
Maria und das Jesuskind
Führung, 17.00 - 17.40 Uhr
In den Weihnachtsgeschichten spielt Maria, die Mutter Jesu, eine besondere Rolle. Der Theologe und Historiker Dr. Oliver Schütz stellt die Gottesmutter anhand von Mariendarstellungen vor - am Tag vor dem Fest Mariä Empfängnis.
Betlehem - "Haus des Brotes"
Führung, 18.30 - 19.10 Uhr
Eine Führung rund um den Geburtsort des Jesuskindes und die Weihnachtsgeschichte in der Kunst. Der Theologe und Historiker Dr. Oliver Schütz erklärt, wie der Name „Haus des Brotes“ für Betlehem zu deuten ist und was Krippe und Stall mit einer Backstube zu tun haben.
Die Führungen sind Teil des Advents im Museum (16 – 21 Uhr) mit freiem Eintritt.
Informationen: www.museumbrotundkunst.de
Bild: Maria mit Jesuskind und Brotlaib, Antwerpen 1640, Museum Brot und Kunst Ulm
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Die Nikolauskapelle, der älteste erhaltene Sakralbau Ulms, ist ein mystischer Ort. Eine Schutz- und zugleich Schatzkammer! Felix Fabri schreibt über die Chorweihe im Jahre 1383 stattfand: „Die Kapelle hat den Mönchen als Schatzkammer gedient.“ Friedrich Nietzsches Worte passen gut: „Wir sind gewöhnt, bei allem Vollkommenen die Frage nach dem Werden zu unterlassen: sondern uns des Gegenwärtigen zu freuen, wie als ob es auf einen Zauberschlag aus dem Boden aufgestiegen sei.“ Die Kapelle ist in mehrfacher Weise vollkommen oder besser: vollständig: Romanik und Gotik in enger Verbindung, im jeweiligen Baustil zwei Seelenzustände spiegelnd, gebettet in ein wunderschönes Ensemble von Gebäuden in einer der malerischen Ecken Ulms, unten geistlich, oben Büroräume, Glaube und Welt, wie es schon 1497 durch die Stockwerksbauweise üblich war. Vollständig auch, weil man nach der geistlichen „Einkehr“ leicht in benachbarte Bar „einkehren“ kann. Bei der Wiederherstellung der Nikolauskapelle 1978-1981 gelang, was Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc (1814-79) an der riesigen Klosteranlage in Vezelay in Burgund bewerkstelligen musste und so beschrieb: „Ein Bauwerk zu restaurieren, heißt nicht, es wiederherzustellen, es zu reparieren oder zu unterhalten, sondern es in einen vollständigen Zustand zurückversetzen, der möglicherweise nie zuvor existiert haben mag.“
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Eschatologien in philosophischen und theologischen Konzeptionen
Im Glauben leben wir – so formuliert es Wolfgang Steffel – „bodenständig himmelwärts, weltverbunden gottoffen und diesseitsfreudig entweltlicht. Leider haben wir die Ewigkeit klein gemacht und unser irdisches Leben ewig. So wird alles schief. Der Glaube stärkt uns im Bewusstsein für die Weite der Ewigkeit. Wir lassen uns nicht auf das Diesseits vertrösten. Der Glaube lehrt uns die Würde des Augenblicks im Hier und Heute. Aber wir bohren uns nicht in der Welt fest. Wir sind doppelt unterwegs, leben erd- und himmelwärts.“ Einen anderen Ansatz bietet Martin Hägglund in seinem Buch „Dieses eine Leben. Glaube jenseits der Religion“. Für ein sinnvolles Leben brauche es die beinahe heroische Anerkennung dieses einen endlichen Lebens: „Stünde mein Leben nicht auf dem Spiel, könnte ich es nicht wertschätzen, weil es keine vom Verlust bedrohte Tatsache wäre.“ Daraus entwickelt der Autor einen säkularen Glauben, der sich unserem endlichen Zusammenleben widmet, und der keinen Glauben an die Ewigkeit nötig habe. Wo berühren sich diese beiden Arten des Glaubens am Ende doch wieder?
Philotheo am 9ten um 8 am Abend
Die Philotheo-Termine im Oktober, November und Dezember 2024 bilden eine Trilogie unter dem Leitwort „Das Sein und das Ereignis“. Es ist der Titel eines Buches von Alain Badiou, der im Vorwort zur deutschen Ausgabe bekennt, dass sich in diesen Worten die Geister Hegels und Heideggers erheben. Mit „Das Sein und das Ereignis“ wollen diese drei Abende der Reihe aufzeigen, das sich in der Stetigkeit menschlichen Seins und des Seins überhaupt Brüche, Risse, Fugen, Einbrüche, ja Ereignisse ereignen. Im bruchlosen Sein, dem in der Metaphorik von Maschinen, Kausalketten und monolithischer Gegenwart gehuldigt wird, kann sich nichts ereignen, vibriert am Ende nichts mehr, funktioniert nur noch alles oder eben am Ende nicht mehr.
Nächster Termin: Donnerstag, 09.01.2025, 20.00 Uhr
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Mythos und Wirklichkeit des Weihnachtsbaums
Referent: Dr. Oliver Schütz
Ort: Bischof-Sproll-Haus Ulm
Er schmückt Plätze und Wohnzimmer. Aber woher kommt die Idee, Weihnachtsbäume aufzustellen? Hat der „Christbaum“ heidnische Ursprünge? Eine kleine Kulturgeschichte rund um das „O Tannenbaum“-Brauchtum.
Das ist Mateinee & Tee: Anregungen bekommen. Etwas in aller Ruhe bedenken. Weltoffen und persönlich. Sich für zwei Stunden aus dem Trubel ausklinken bei Kaffee oder Tee und Brezeln. Eingeladen sind alle, die sich am Vormittag Zeit für sich und Themen aus Religion, Gesellschaft und Kultur nehmen. Wir laden Sie herzlich ein: Andrea Luiking (Haus der Begegnung), Dr. Oliver Schütz (keb), Viktoria Fahrenkamp (Evangelisches Bildungswerk).
Die nächsten Matineen:
Dienstag, 14. Januar 2025, 10 Uhr
Große Träumer
Traumgeschichten der Bibel
Referentin: Andrea Luiking
Ort: Haus der Begegnung Ulm
Dienstag, 11. Februar 2025, 10 Uhr
Geheimnisvolles Lichtmess
Das jüdische Jesuskind
Referent: Dr. Oliver Schütz
Ort: Bischof-Sproll-Haus Ulm
Dienstag, 18. März 2025, 10 Uhr
Ikonen auf Munitionskisten
Ausstellungsführung
Referentin: Andrea Luiking
Anmeldung: Haus der Begegnung
Beginn: Bischof-Sproll-Haus mit Brezelfrühstück und Einführung, dann gemeinsamer Besuch der Ausstellung in der Pauluskirche
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Was tun gegen Unwetter? Der Aberglaube hat interessante Formen hervorgebracht, wie das Wetter beeinflusst werden kann.
Sie erfahren von Hexerei und Zauber, von weißer und schwarzer Magie.
Eine unterhaltsame Erkundung in den Grenzbereichen von Wissenschaft, Glaube und Aberglaube.
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IN GOTTES NAMEN – Gewalt in der Bibel
Pfarrer Rudolf Hagmann
Ausführliche Informationen zu dieser Reihe mit einer Beschreibung der Themen finden Sie im unten eingestellten Fyler als PDF zum herunterladen (2 Seiten).
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Die Hymnen des Advents sind wahrhafte Metaphernfeuerwerke. Ein Stern geht auf und fällt zugleich als Feuer zur Erde als notwendige Glut zur Unterscheidung und Entscheidung auf Seiten der Harrenden. Wo Stern, dort Nacht. Wo aber Nacht, da warten. Warten auf den Herrn des Haues, der spät kommt, oder auf den Bräutigam, der lange auf sich warten lässt. Sind wir geduldige Knechte auf den Herrn hin, der heimkommt, wann er will, nicht wann es uns recht ist und geschickt passt? Aber Christi eigentliche Heimat ist – wiederum nach dem Motiv eines Adventshymnus – des Himmels helle Burg, aus der er in unsere Nacht herabsteigt, wie von der Sonne die Strahlen und von der Quelle die Wasser. Ihr Wolken brecht und regnet aus! Er fließt herab aus dem Willen des Vaters und Schöpfers und wie es geweissagt ward durch die sensiblen Seher des alten Bundes mit ihrem besonderen Sensorium für das Neue, das sich Bahn bricht. Der Stern singt den Lobpreis, denn Lob ist Beten schlechthin und dort heraus kommen und dahinein münden Klage, Bitte, Bekenntnis und Dank. Es dürfen eigene Texte geschrieben werden, die in eine abschließende Andacht einfließen dürfen.
Anschließend Möglichkeit zum Mittagessen in einem Ulmer Lokal auf eigene Rechnung, dazu Anmeldung nötig.
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Das Ensemble manus musica, was schlicht musikalische Hand, aber auch musikalische Schar (eine Hand voll Musiker) bedeutet, hat sich der gezupften Musik verschrieben und verwendet deshalb hauptsächlich die Instrumente Laute, Gitarre und Mandoline. Gezupfte Musik lässt Mikroteilchen der Stille zwischen den Tönen entstehen. Diese Stille gilt es beim Hören zu wittern und als eine frische Brise Sauerstoff für die eigene Wachsamkeit zu atmen, wie der Cembalist Jean Rondeau mit Blick auf Domenico Scarlatti meinte. In einem Schwerpunkt zu Johann Sebastian Bach treten Laute und Mandoline ins Wechselgespräch, werden Stücke aus den Goldberg Variationen und dem Wohltemperierten Klavier auf zwei Mandolinen interpretiert und Tänze aus seinen Violinsolosonaten mit überraschenden Gitarrenakkorden. Adventliche Lieder werden mit Bachschen Motiven umspielt. Martin Heidegger nennt den Menschen einen „Wächter für die Stille“ und entfaltet einen philosophischen Advent, der sich wunderbar zur gezupften Musik fügt. Die Ruhe kommt auf und dazwischen. Aber dieser Anhalt hat nun selbst das eigene, dass er nichts Eigenes sucht und sich an etwas andrängt. Vielmehr das reine Kommen kommen lässt und so allein gestimmt wird.
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Was ist das Geheimnis der Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag? Woher kommt das eigenwillige Brauchtum rund um die Raunächte? Heidnisches und Christliches mischt sich, Glaube und Aberglaube bestimmen die längsten Nächte des Jahres. Wir bringen Licht ins Dunkel der rauen Zeit.
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Im Zeit-Spiel-Raum von Differenz und Indifferenz
Zugleich Haupt- und Leitvortrag 2025 im Dekanat Ehingen-Ulm
Vor 25 Jahren entwickelte Wolfgang Steffel ein Modell, wie sich unter heutigen Bedingungen das Gläubig- und Mündigwerden des Menschen vollzieht. Rigides Festhalten der Tradition führt zum Verlust der Resonanzfähigkeit, bloße Anpassung an den Zeitgeist zur Substanzlosigkeit. 2002 wurden die Ergebnisse in dem Buch „Identität im Glauben“ veröffentlicht, darin die Charakterisierung des Menschen als „Indifferenz in Differenz“. Der Mensch kann in Gott eintauchen, er taucht aber nicht unter. Er kann sich ganz Gott überlassen, aber er wird darin von Gott nicht aufgegeben. Der Mensch verspürt etwas von der All-Einheit allen Lebens, aber er verfällt nicht in eine einsame Allein-heit. Hingabe ist Gegensatz-Einheit von innigstem Ineinander und bleibendem Gegenüber. Sie vernichtet die Differenzen und bleibt zugleich in der Differenz. Kurz gesagt: sie ist Indifferenz in Differenz. Ein Vierteljahrhundert nach dieser Kennzeichnung lohnt ein Innehalten: Was ist nach wie vor gültig? Welche Bedingungen haben sich verändert, verschärft und zugespitzt?
Philotheo am 9ten um 8 am Abend
Nach diesem Leitvortrag werden in den kommenden Monaten in Philotheo zentrale Aussagen zur „Identität im Glauben“ in philosophisch-theologischer Weise und in anthropologischer Perspektive erörtert. Zunächst geht es um die Wiedergewinnung einer wirklichkeitsgerechten Sprache (09.02.), dann um den Menschen in der Angst vor der Freiheit (09.03.), dass wir niemals „formlos“ da sind und andere in ihrer „Form“ auf uns zukommen (09.04.) und um unsere selbstbewusste Weltverpflichtung (09.05.). Dann wird die christliche Gelassenheit und postmoderne Gleichgültigkeit unterschieden (09.07.) und schließlich für einen Realismus mit göttlich-menschlichem Antlitz plädiert (09.09.).
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Flyer
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Die Flyer können Sie unten als PDF herunterladen.
Programmheft
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